DSL in Schönbrunn rückt näher

(ub) (kw) In der bis auf den letzten Platz gefüllten Raingartenhalle in Haag konnte Bürgermeister Roland Schilling am vergangenen Donnerstag ein Forum aus kompetenten Anbietern und ein sehr interessiertes sowie zahlreich erschienenes Publikum begrüßen. Für die sachkundige Moderation der Podiumsdiskussion bedankte sich Bürgermeister Schilling bei Herrn Ministerialrat Michael Reiss vom Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum BW (MLR), der sich innerhalb Baden-Württembergs auch intensiv um die eben von dem MLR ins Leben gerufene Clearingstelle "Neue Medien im ländlichen Raum" bemüht.

Von den ursprünglich eingeladenen fünf Anbietern hatte sich ein Dienstleister aus dem bayerischen Raum bereits frühzeitig zurückgezogen und eine Firma aus Norddeutschland entschuldigte sich unmittelbar vor der Veranstaltung. Den über 200 anwesenden Schönbrunner Bürgerinnen und Bürgern stellten die drei Anbieter, ihre Technologien und die voraussichtlichen Konditionen vor. Die absoluten Funktechnologien -WLAN / WiMax- wurden von zwei Vertretern der Arbeitsgemeinschaft aus der Arvato Systems und der TelComm sowie von einem Vertreter der wlansolution aus Neupotz im Landkreis Germersheim aufgezeigt. Die Power Plus Communications aus Mannheim will nur die Anbindung der Gemeinde Schönbrunn mittels Richtfunk sicherstellen und innerhalb der Gemeinde die interessierten Haushalte dann über das Stromverteilungsnetz versorgen.

Die - wenn auch noch nicht endgültig kalkulierten- Konditionen aller Anbieter unterscheiden sich zwar, liegen aber alle über den Konditionen der Telekom bei DSL-fähigen Festnetzen. In der Kalkulation bilden auch die Kosten für die Anmietung vorhandener Antennenanlagen einen wesentlichen Faktor. Technisch hat die wlansolution aus der Pfalz bereits abgeklärt, dass die Relaisstation beim Moosbrunner Sportplatz mitgenutzt werden kann. Der zuständige Mastbetreiber hat die finanziellen Forderungen und die formellen Vorgaben für die beantragte Mitbenutzung jedoch noch nicht formuliert. Ministerialrat Reiss will über die Clearingstelle vermittelnd eingreifen.

In der anschließenden Diskussion mit zahlreichen fachkundigen Fragen und Beiträgen aus dem Publikum wurden intensiv die Unterschiede, aber auch die gleichmäßigen Voraussetzungen, zwischen den Funktechnologien und der Internetlösung aus dem Stromnetz (DSL aus der Steckdose) herausgearbeitet. Die Anbieter betonten gleichmäßig, dass eine Versorgung der gesamten Gemeinde nur ab ca. 200 Anschlüssen wirtschaftlich gewährleistet werden könne. Per Handzeichen erklärte sich eine überwältigende Mehrheit der anwesenden DSL-Interessenten bereit, sich auf Basis der genannten Lösungen an einen der DSL-Anbieter zu binden. Bewusst wurde darauf verzichtet, sich bereits an diesem Abend auf einen der vorgestellten Anbieter festzulegen. Die drei Dienstleister werden ihr Leistungs- und Angebotsspektrum voraussichtlich bis Ende Februar nochmals konkretisieren. Die Gemeinde stellt die überarbeiteten Angebote danach oder zumindest einen entsprechenden Link in ihre Homepage. Gleichzeitig wird ein Fragebogen eingestellt, der von den DSL-Interessenten ausgefüllt werden kann. Die Auswertung dieser Umfrage soll letztlich abschließend zu dem Partner für die DSL-Versorgung in Schönbrunn führen.
Der flächendeckende oder gegebenenfalls zuerst auf einzelne Gebiete beschränkte Ausbau der DSL Versorgung in Schönbrunn wird dann von der Anzahl der abgeschlossenen Vorverträge und den Standorten der Interessenten abhängen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die potentiellen Nutzer engagieren und bei den angebotenen Lösungen mitmachen.

Infos im Internet:
www.gemeinde-schoenbrunn.de

02.02.06

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