Aktion gegen Kürzungen - Eberbach-Neckargemünd macht mit

(jc) (vhs) Durch die erneute zehnprozentige Kürzung der Landesmittel für die Volkshochschulen sinkt der Zuschuss des Landes auf 5,8 Prozent der Gesamtfinanzierung. Im Bundesdurchschnitt finanzieren die Länder demgegenüber fast 15 Prozent des vhs-Etats. Mit dieser neuerlichen Reduzierung haben die Volkshochschulen in den letzten zehn Jahren insgesamt 60 Prozent ihrer Förderung durch das Land Baden-Württemberg eingebüßt.
Neben möglichen Folgen, wie weiteren Einsparungen beim Personal und Honorarkürzungen für die Kursleitenden, Einschnitten im Programm und der Erhöhung der Teilnahmegebühren, bedeutet diese erneute Kürzung für etliche Volkshochschulen, die seit Jahren mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben, das finanzielle Aus. "Wir rechnen damit, dass bis zu 20 Prozent der Volkshochschulen in Baden-Württemberg ihren Bildungsauftrag wegen fehlender Mittel nicht mehr erfüllen können", so der Direktor des Volkshochschulverbandes Baden-Württemberg, Dr. Hermann Huba.
Um die Kürzungen der Landesförderung zu verhindern, werden die Volkshochschulen zu Beginn des Herbstsemesters eine zweiwöchige Unterschriftenaktion starten. Als Ziel sollen in diesem Zeitraum insgesamt 20.000 Unterschriften gegen die geplanten Kürzungen gesammelt werden. "Letztendlich treffen die Auswirkungen der Kürzungen vor allem unsere Teilnehmenden, denen wir mit dieser Aktion die Möglichkeit bieten, ihren Protest öffentlich zu machen", erklärt Huba. Vom 25. September bis 6. Oktober werden die Unterschriftenlisten in den Volkshochschulen im Land ausliegen.
Nach Abschluss der Aktion werden die gesammelten Unterschriften Mitte Oktober im Rahmen einer Pressekonferenz an die Landesregierung übergeben. "Mit der Unterschriftenaktion wollen wir deutlich machen, welche zentrale Bedeutung die Weiterbildung für die Zukunft unseres Landes hat", betont Huba. Zumal die Kürzungen vor allem personalintensive Angebote, wie die qualifizierte Bildungsberatung, die Förderung Benachteiligter und die Bemühung um bildungsferne Schichten betreffen würden. "Durch die Kürzungen der Landesförderung sorgt die Landesregierung dafür, dass Bildung in Baden-Württemberg immer mehr zu einem Luxusgut wird, zu dem bestimmte Teile der Bevölkerung aus finanziellen Gründen keinen Zugang mehr haben", formuliert der Direktor des Volkshochschulverbandes. In Eberbach und Neckargemünd gehen die Mitarbeiter in der vhs-Verwaltung am 30. September bzw. am 7. Oktober auf dem jeweiligen Marktplatz zusätzlich auf Unterschriftenfang. Interessierte Leser können die Aktion auch im Internet unterstützen. Die vhs hat auf ihrer Startseite einen Link gesetzt, den man nur anklicken muss. Wer sich beteiligen möchte, wird dann zum Eintrag weitergeleitet.


Infos im Internet:
www.vhs-eberbach-neckargemuend.de

14.09.06

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