Liederkranz genießt fränkische Gastfreundschaft

(tw) (ra) Ins fränkische Örtchen Grafengehaig führte die jüngste Chorreise des Liederkranz Gammelsbach am 14. und 15. Oktober. Bamberg und die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen waren weitere Stationen eines an Eindrücken reichen Zweitagesausflugs, bei dem auch drei Gesangsauftritte auf dem Plan standen.
Die Sonne lachte und die Stimmung war bestens, als der vollbesetzte Bus die etwa 60-köpfige Reisegesellschaft zunächst nach Bamberg fuhr, wo die Sängerinnen und Sänger des großen gemischten Chors die Altstadt erkundeten.
Glauben viele Kinder, dass der Nikolaus am Nordpol wohnt, so wissen es die Gammelsbacher besser: Er heißt Volker Kirschenlohr, ist erster Vorsitzender des MGV Concordia Grafengehaig und hat dank verwandtschaftlicher Bande jahrelang beim Gammelsbacher Weihnachtsbasar den Nikolaus gemimt. Wegen seiner beeindruckenden Körpermaße war er für viele Kinder "der" echte Nikolaus. Seit Jahren besteht eine Chorfreundschaft zwischen den Gemeinden im Odenwald bzw. Frankenwald. So ließ es sich der Liederkranz natürlich nicht nehmen, zum 125-jährigen Jubiläum des Grafengehaiger Männerchors am Samstagabend aufzutreten und kam im Gegenzug in den Genuss der herzlichen fränkischen Gastfreundschaft. Sonntags wurde vor Ort in der Dorfkirche zur Messe gesungen, ehe die Rückfahrt mit einem Highlight lockte: Nahe Bad Staffelstein liegt die barocke Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen. Sie ist auch das Ziel tausender Wallfahrer. Die Basilika wurde von dem berühmten Architekten Balthasar Neumann erbaut und ist erst vor wenigen Jahren umfassend renoviert worden. In der Mitte der Basilika ist freistehend der prunkvolle Gnadenaltar mit den Darstellungen der 14 heiligen Nothelfer angeordnet. Mit Genehmigung des Abts durfte der Liederkranz vor diesem Altar singen. So erklangen zwei Sätze von Dmitri Bortniansky in einer Akustik, die bei Sängern und Publikum für Gänsehaut sorgte. Da in der Kulmbacher Gegend fast jede Wirtschaft eine kleine Hausbrauerei im Keller hat, war für das leibliche Wohl und gute Laune stets gesorgt, getreu dem Motto: Das bisschen, das wir essen, können wir auch flüssig zu uns nehmen, was freilich nur mit Einschränkungen stimmte, waren doch auch die festen Speisen wohl portioniert und dennoch viel preiswerter als hierzulande.
Nach der Heimkehr gibt es keinen Stillstand: Der Chor probt nun mit Elan für das Adventskonzert, das am 10. Dezember (2. Advent) um 18 Uhr in der Gammelsbacher Kirche stattfindet. Der Liederkranz singt Chorliteratur passend zur Jahreszeit, die Hirschhorner Familienmusik Hess tritt auf und Ronald Autenrieth spielt an der Orgel altfranzösische Weihnachtslieder.

17.10.06

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