Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft

(ub) (mjb) Am Volkstrauertag versammelten sich wieder viele Mitbürger auf dem Ehrenfriedhof des Eberbacher Friedhofs, bei den Gefallenendenkmälern in den Ortsteilen und in den Gemeinden der Umgebung im Gedenken an die Gefallenen der Weltkriege und an die Opfer von Terror, Diktatur und Gewaltherrschaft. Bei der Gedenkfeier des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem Eberbacher Friedhof sprach Dr. Thomas Ulmer, Abgeordneter im Europäischen Parlament, über Entstehung und Bedeutung des Volkstrauertags.

Auf dem eindrucksvoll mit Öllichtern und Fackeln illuminierten Ehrenfriedhof des Eberbacher Friedhofs hatten sich am Sonntag Abend nach Einbruch der Dunkelheit zahlreiche Mitbürger und die Vertreter von Verbänden und Organisationen versammelt, um der traditionellen Gedenkfeier des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge (VDK) beizuwohnen. Unter Ihnen konnte Joachim Bösenecker, Ortsbeauftragter des VDK, Bürgermeister Bernhard Martin, Mitglieder des Gemeinderats, Brigadegeneral a.D. Günther Schmelzer und Oberstleutnant d.R. Klaus Kappes mit einer Abordnung der Reservistenkameradschaft Eberbach, Das Deutsche Rote Kreuz Ortsgruppe und Bereitschaftsgruppe Eberbach, die freiwillige Feuerwehr Eberbach, der Bund der Heimkehrer, der Pfadfinderstamm Silberreiher Eberbach, der Männergesangverein Liederkranz Eberbach, die Katholische Pfarrkapelle und der Fanfarenzug der Stadt Eberbach.
Zum Fanfarenruf des Fanfarenzugs zogen die Ehrenfahnen beim Ehrenmal auf, an dem Fackelträger des Pfadfinder Spalier standen. Nach einem von der Pfarrkapelle intonierten Choral und einem Chorsatz des Männergesangvereins Liederkranz Eberbach erinnerte Dr. Thomas Ulmer aus Mosbach, Abgeordneter im Europäischen Parlament, an die Entstehung und den Sinn des Volkstrauertags und stellte die Frage, was wäre, wenn niemand zu dieser Feier eingeladen hätte, wenn diese Ereignis nicht im Kalender stünde. "Würden dann noch viele an den Volkstrauertag denken?"
Zum ersten Mal habe im Jahre 1922 eine zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Berliner Reichstag statt gefunden. Der Sozialdemokrat Paul Löbe habe in seiner damaligen Rede im Gegensatz zu vielen anderen in seiner Zeit angesichts der Erfahrungen im Ersten Weltkrieg zur Versöhnung und Verständigung unter den Völkern aufgerufen. Der Volkstrauertag sei ein Tag des Gedenkens an die Opfer der beiden Weltkriege, aber auch an die unzähligen Opfer aus vielen anderen Kriegen, von Terror, Gewalt, Rassismus und Menschenverachtung.
Ulmer forderte die Anwesenden auf, im Bemühen um Versöhnung, Aussöhnung und weltweite Achtung der unveräußerlichen Würde des Menschen nicht nachzulassen. Der Weg zum Frieden sei keine Utopie. Er gab allen den Gedanken des Amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King mit auf den Weg: "Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben, nur das Licht kann das, Hass kann Hass nicht vertreiben, nur die Liebe kann das."
Zum Lied ’Ich hatt’ einen Kameraden’, das die Katholische Pfarrkapelle spielte, legten verschiedene Organisationen, unter ihnen auch die Türkischen Organisationen Eberbachs - Hilfeleistungsverein, Schulverein und Elternbeirat - Kränze am Ehrenmal nieder. Dazu läuteten die Glocken der beiden Eberbacher Pfarrkirchen.

21.11.06

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