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Nachrichten > Kultur und Bildung

Herzinfahrt - melancholisch bis ausgelassen frech


"Faltsch Wagoni", Silvana Prosperi und Thomas Busse am Freitagabend in der Galerie ARTgerecht (Fotos:Wörner)

(tw) Am Freitagabend gastierte "Faltsch Wagoni" auf Einladung des Kulturlabors in der Galerie Artgerecht. Sie präsentierten ihr "Herz in Fahrt", ein "Best of" des Künstlerduos zum 25. Jubiläum.

Über 25 Jahre stehen die beiden gebürtigen Stuttgarter Silvana Prosperi und Thomas Busse als "Faltsch Wagoni" gemeinsam auf der Bühne. Kennen lernten sich die beiden Anfang der 80er Jahre in München. Ein abgestellter Zirkuswagen, in dem sie zeitweise lebten, gab dem Duo seinen Namen. Seit dieser Zeit arbeiten sie auch am Gesamtkunstwerk Faltsch Wagoni. Mit Sprache, Gesang, Musik und Bewegung konnten sie am Freitag auch ihr Eberbacher Publikum begeistern. Jung und frisch, ohne "Abnutzungserscheinungen" aber doch mit unglaublicher Routine schwelgten die beiden in Wortakrobatik, jazzten, rappten, rockten, sangen a capella oder mit eigener musikalischer Begleitung. Thomas Busse spielte u. a. Gitarre, Concertina und beeindruckend gut die Baumsäge (unser Bild). Silvana Prosperi "machte den Rhythmus", sie steppte, trommelte mit und auf allem, einschließlich ihres zwischen den Beinen gespannten Lederrocks, von Busse kommentiert mit "Rockmusik".

Mit Highlights aus ihren Programmen "Liebe macht blond" und "Wenn schon daneben, dann neben dir" und einer Vielzahl ihrer Lieblingstitel haben sie ihr "Jubiläums Best of" gespickt. Zum modernen Wanderlied, der Joggerhymne "Jogger dir einen" tritt Busse in einer Wanne mit Kies den Rhythmus und bemerkt am Ende ganz außer Atem "Der Mensch geht, der Weg bleibt". Im schrägen Road- Song "Madagaskar" nehmen sie das Publikum mit auf eine Weltreise um dann doch zum heimischen Beton zurückzukehren. Auch einige ihrer zahlreichen und ganz eigenen Beiträge zum Thema Liebe und Geschlechterkampf gaben sie zum Besten. Darunter "Ich bist Du", eine Aufsehen erregende Bauchrednernummer, in der Prosperi und Busse abwechselnd, jeweils mit der Stimme des anderen ihre Vorzüge hervorzuheben versuchen. In der Zugabe beteten sie das "Sponsorunser" und am Ende gab es das "gerappte" Gedicht "Der Fußball fällt", das dann in einer zweiten Version mit Mozarts "Zauberflöte" intoniert wurde und einen schönen Abschluss bildete.


27.04.08

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