WERBUNG


Volksbank Neckartal

Gelita

Sparkasse Neckartal-Odenwald

Ausbildungsstelle

Stellenangebot

Vortrag

www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de
20.04.2024
                   WhatsApp-Kanal
Das Wetter in: 
EBERBACH
 STARTSEITE  |  VIDEOS  |  TERMINE  |  DISKUSSION  |  ANZEIGENMARKT 

Nachrichten > Kultur und Bildung

Auf Sand gebaut - doch St. Nepomuk steht


Rechts oben Godehard Weithoff am Cembalo, unten Moderatorin Katharina Eickhoff. (Fotos: Hubert Richter)

(hr) (ra) Tief beeindruckt zeigte sich das zahlreich erschienene Publikum am vergangenen Sonntag, als Godehard Weithoff 125 Jahre Kirchengeschichte in beziehungsreichen musikalischen Glanzlichtern Revue passieren ließ. Rundfunkmoderatorin Katharina Eickhoff, die ihre Jugend in Eberbach verbrachte, konnte als Sprecherin gewonnen werden.

Der Bau einer neuen Kirche ist eine Lebensaufgabe. In Eberbach nahm Pfarrer Volk die Herausforderung an, steckte sogar sein ererbtes Vermögen in das Projekt und starb zwei Jahre nach der Einweihung im Alter von 52 Jahren. Leider war "seine" Kirche, benannt nach dem Brücken-Schutzheiligen St. Johannes Nepomuk, auf Sand gebaut. In den 1970er Jahren stand gar der Abriss zur Debatte, da ihre Standfestigkeit zum Dauerproblem wurde. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz steht sie immer noch, nunmehr seit 125 Jahren.

Gebäudedetails wie Altar, Ambo, Orgel und die Wandfiguren Maria und St. Nepomuk wurden zu Musikstücken in Beziehung gesetzt, die seit 1884 komponiert wurden. Den Auftakt machte ein harmonisch packendes Präludium "Zum Haus des Herrn" von Franz Liszt, meisterhaft gespielt von Markus Uhl, seit 2007 Bezirkskantor an der Heidelberger Jesuitenkirche. In Regers Choralphantasie "Wie schön leuchtet der Morgenstern" forderte er das Instrument heraus, eine Vleugels-Orgel, Baujahr 1964, die mit ihren 57 Registern zu den größten Nordbadens zählt. Virtuos aufbrausend oder spätromantisch introvertiert entfaltete sich das Opus in mustergültiger Interpretation. Im Duett mit Annette Weithoff, einer ausgezeichneten Flötistin, gewann Frank Martins viersätzige Sonata da Chiesa geradezu greifbare Konturen. Selten konnte man eine so innige Verschmelzung von Orgelregistern mit dem Klang der Querflöte vernehmen.

Eine tragende Säule der Veranstaltung war die Katholische Kantorei, stand sie doch für eines der wichtigsten Elemente einer Kirche, die Gemeinde, deren Vielstimmigkeit sich in den Stimmlagen Bass, Tenor, Alt und Sopran widerspiegelt. Da es um einen begrenzten Betrachtungszeitraum ging, kamen erfreulich viele moderne Werke zu Gehör, die der Klangkörper unter Godehard Weithoffs profunder Leitung überzeugend gestaltete. In Heinz Werner Zimmermanns Motette "Kommt, singt unserem Herrn" zupfte Michael Meuser den Kontrabass, bei Messiaens "O sacrum convivium" begleitete die Orgel in himmlischem Fis-Dur, ansonsten wurden schwierigste Harmonien, z.B. in Distlers "Wie der Hirsch schreiet" und vokale Spezialeffekte, wie die schnellen Repetitionen in Jürgen Essels "Laudate" a capella bewältigt, was für eine vorbildliche Probenarbeit spricht. Natürlich war auch der "Eberbacher Komponist" Harald Heilmann, Schüler von Hanns Eisler und Frank Martin, mit einem Chorsatz vertreten, der Trauermotette über Worte von Matthias Claudius.

Für ganz verblüffende Hörerlebnisse sorgte Godehard Weithoff selbst, der die Veranstaltung nicht nur leitete, sondern meisterlich in die Tasten seines Cembaloflügels griff. In Ligetis "Hungarian Rock" entlockte er dem Instrument ein ganz neues, perkussives Klangspektrum, während der Spätromantiker Brahms eine Perücke verpasst bekam. Sein spätes Choralvorspiel "Schmücke dich, o liebe Seele" machte auch auf dem barocken Instrument eine gute, weil schlanke Figur.

Regers Abendlied "Die Nacht ist kommen", wunderschön gesungen von der Kantorei, und eine machtvolle Orgelimprovisation Markus Uhls beschlossen einen gleichermaßen spannenden wie niveauvollen Abend, an dem Katharina Eickhoffs eloquente und klare Sprechstimme maßgeblichen Anteil hatte, hörte man ihr doch gerne zu.

Das Konzert "Zeitenklang" wird durch die Veranstaltungen "Raumklang" (1. November) und "Gottesklang" im Advent zum Triptychon ergänzt.

15.07.09

Lesermeinungen

Lesermeinung schreiben

[zurück zur Übersicht]

© 2009 www.EBERBACH-CHANNEL.de / OMANO.de Druckansicht
eMail senden nach oben

[STARTSEITE]    [VIDEOS]    [TERMINE]    [DISKUSSION]    [ANZEIGENMARKT]
©2000-2024 maxxweb.de Internet-Dienstleistungen
[IMPRESSUM] [DATENSCHUTZERKLÄRUNG]


WERBUNG


Werben im EBERBACH-CHANNEL

THW

Catalent

Stellenangebot

Neubauprojekt

Werben im EBERBACH-CHANNEL