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Nachrichten > Natur und Umwelt

Fortbestand der seltenen Obstsorte wurde durch Veredelung gesichert


V. re.: Hans Mäser, Georg Wieder, Lisa Langer, die ehem. Bürgermeisterin Ute Stenger, Werner Hildwein und zwei weitere Baumabnehmer. (Foto: Thomas Wilken)

(tom) Das Weiterbestehen des Ersheimer Kapellen-Apfels ist gesichert. Der Findling von Georg Wieder, auf seinem Grundstück direkt neben der Ersheimer Kapelle entdeckt, hat jetzt „Kinder“ bekommen. Edelreiser vom Ursprungsbaum wurden von einer Baumschule zur Veredelung genutzt. Die daraus entstandenen Exemplare wurden nun an interessierte Hirschhorner Bürger abgegeben, damit diese sie im Garten einpflanzen können. Von Stadtseite kümmerten sich Werner Hildwein und Gärtnermeisterin Lisa Langer um die Ausgabe.

Hans Mäser aus Neckargemünd vom Arbeitskreis „Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ erläuterte die Vorgeschichte. Vor einigen Jahren kamen er und Wieder bei den Hirschhorner Kürbiswochen ins Gespräch. Mäser nahm den besagten Apfel mit zur größten europäischen Apfelmesse, der Europom, um ihn dort bestimmen zu lassen. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen „Zufallssämling“, also einen Einzelbaum, handelte.

Leider ist der besondere Baum „abgängig“, wird somit laut Mäser also in den kommenden Jahren absterben. Doch Georg Wieder sorgte frühzeitig durch Revitalisierungs-Schnitte dafür, dass der Apfelbaum nochmals Edelreiser bildete. „Da war eine gute Entscheidung“, so Mäser. Jetzt sei die Existenz des Kapellen-Apfels auf Dauer gesichert, denn 45 Bäume wurden nachgezüchtet.

Etwa in drei bis vier Jahren werde ein nun gepflanzter Baum die ersten Äpfel tragen, ein wirklicher Ertrag ist laut dem Pomologen (Apfelkundler) in sieben bis zehn Jahren zu erwarten. „Ein sehr schmackhafter Apfel“, bestätigte Mäser. Der Stamm werde um die zehn Meter hoch, sollte aber regelmäßig geschnitten werden.

Dieser von Georg Wieder entdeckte Baum ist an die 100 Jahre alt und wurde von seinem 1877 geborenen, gleichnamigen Großvater, gepflanzt. Wieder meldete seinen Fund auch dem Arbeitskreis „Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ vom Pomologen-Verein Deutschland. Es war schnell klar, dass die einzigartige Sorte „Ersheimer Kapellen-Apfel“ genetisch erhalten werden sollte. Ein paar Exemplare behält die Stadt, um sie auf eigenen Grundstücke auszupflanzen.

Großvater Wieder betrieb damals eine sogenannte „Baumschule“ in Hirschhorn. Diese Art der Baumschulen - nicht mit heutigen vergleichbar - wurde von sachkundigen Baumwarten geführt, die gezogene und dann veredelte Obstbäume in die nähere Umgebung ihrer Wirkungsstätte abgaben. Entstanden ist dieses Apfelbaum-Unikat wohl aus einem Kern aus ausgepresstem Apfeltrester. Die jeweiligen Elternseiten (Baumblüte und Bestäuber) sind nicht bekannt. Es handelt sich um einen sogenannten Findling, vergleichbar einem Findelkind, bei dem Mutter und Vater nicht bekannt sind.

Georg Wieder hatte auch einige Infos zum Ersheimer Kapellen-Apfel parat: Er ist pflückreif ungefähr Mitte September und sofort genussreif (im Gegensatz zu sogenannten Winteräpfeln, bei denen Pflück- und Genussreife zwei bis vier Monate auseinander liegen). Man kann ihn sehr gut frisch verzehren, er hat ein süß-säuerliches Aroma. Zum Backen ist er in den ersten zwei bis drei Wochen gut geeignet, sogar hervorragend für Apfelmus. Beim Versaften erteilt Georg Wieder die Note „gut“, fürs Vermosten sogar „sehr gut“.

06.11.15

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