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Der heitere Beethoven mit einer Uraufführung - Wiener Flair im Kapitelsaal


Oben: Ein ganz besonderer Abend im Kapitelsaal des Klosters mit Bernhard Noll und Paul Landsiedel. (Foto: privat) Vorschau (unten): Der aus Italien stammende Pianist Luca Monti (li.) und der Wiener Geiger Johannes Pflegerl. (Fotos: Agentur)

(bro) (as) Mit einem solchen Ansturm hatten die Organisatoren kaum gerechnet. Am Sonntag, 26. Januar, begann das musikalische Jahr im Kapitelsaal des Klosters in Hirschhorn mit einem ganz besonderen Konzert. Bernhard Noll zeigte auf dem Bechstein-Flügel, wie anspruchsvoll und vielseitig sich der „heitere Beethoven“ darstellt.

Es begann mit einem lyrischen Stück, das dennoch die heiteren Züge des abendlichen Mottos in sich trug. Die Motive im zweiten Satz erinnern an einen Marsch, und es endet mit einem Scherzo, was Beethoven ausschließlich bei dieser Sonate so komponierte. Bernhard Nolls Spiel war diesem Stück angemessen, gespielt mit Leichtigkeit und einer Spur Humor, präzise bei jedem Lauf. Dem rund 100 Jahre alte Flügel gewann er wunderbar volle und warme Töne ab, getragen von einer unbändigen Freude am Spiel.

Mit kurzen Einführungen gab Bernhard Noll dem Publikum seine Gedanken zu den Stücken mit auf den musikalischen Weg. Und so erfuhren sie, dass Beethovens Variationen zur britischen Hymne „Rule Britannia“ keineswegs den Weg nach England fanden. „Vermutlich war es dem Auftraggeber nicht ernst genug“, so sein Kommentar. Doch gerade die Leichtigkeit und der Frohsinn, der dieses Stück unterlegt, macht es so besonders. In der Tat konnte man als Zuhörer wohl vermuten, dass sich ein konservativer Brite vermutlich nur schwer mit dieser leichtfüßigen und heitere Musik identifizieren kann. Bernhard Noll dagegen genoss den spielerischen Ausdruck und die musikalischen Ausflüge weg vom pathetischen Thema, die Fanfaren und Wiederholungen und schließlich die ersten Töne, die „Rule Britannia, rule the waves“ ankündigten.

Entgegen der Ankündigung folgte nun ein Stück aus Mozarts Zauberflöte, was der Tatsache geschuldet war, dass es für Klavier und Horn nur ganz wenige Stücke gibt. Aus dieser Not hatte Berhard Noll eine Tugend gemacht und Papagenos Arie für Klavier und Horn neu arrangiert. Damit erlebte das Publikum im prall gefüllten Kapitelsaal eine Uraufführung, die Mozart durchaus angemessen war. Die weichen, warmen Töne des Horns, wunderbar gespielt von Paul Landsiedel, legten sich einmal wie ein Teppich unter unbefangene Melodie Papagenos, um dann sein Thema zu übernehmen. Die Heiterkeit des Abends setzte sich mit diesem Stück auf eine ganz besondere Weise durch.

Zum folgenden Stück „Wut über den verlorenen Groschen“ bereitete Bernhard Noll das Publikum drauf vor, dass sich bei einem so anspruchsvollen und schweren Musikstück, die Finger „durchaus mal verselbstständigen können“. Er nannte das „Abhauen“, im schnellen Spiel und der großen musikalischen Bandbreite dieses Stückes vorauseilend. Er drückte damit auch den Respekt vor dieser Musik aus, in dem man erst die spielerische dann entzürnte Laune des Komponisten und dann wieder das tänzerische Taumeln des besagten Groschens klar zuordnen konnte. Beethoven hat damit ein Feuerwerk komponiert, das das freche Thema in immer neuen Variationen vorstellt und das nach zwei Intermezzi in g-moll und Es-dur mit einem rauschenden Finale endet. Bernhard Noll meisterte dieses Stück über alle Tonarten in einer berauschenden Virtuosität.

Als Zugabe wiederholten die beiden Musiker ihr gemeinsames Stück zum Thema Papagenos und das Publikum zeigte mit tosendem Beifall, wie sehr ihnen nicht nur die „Welturaufführung“, sondern der ganze Abend gefallen hat.

Roland Ziegler, Vorsitzender des Fördervereins Klosterkirche, der für die Organisation dieser Kamelabende verantwortlich zeichnete, zeigte sich entsprechend beeindruckt und drückte gegenüber den Künstlern, aber auch gegenüber dem Publikum seinen Dank aus. „Das sind Abende, die diesem Ambiente im Kapitelsaal des Klosters durchaus angemessen sind.“

Vorschau:
Der nächste Karmel-Abend findet am Samstag, 29. Februar, um 19 Uhr statt. "Wien grüßt Hirschhorn" - so oder ähnlich könnte man diesen musikalischen Abend im Kapitelsaal des Klosters Hirschhorn unterschreiben. Der Wiener Geiger Johannes Pflegerl und der aus Italien stammende Pianist Luca Monti musizieren an diesem Abend bedeutende Werke aus dem überreichen musikalischen Erbe Wiens. Und man darf sich auf allerhand gefasst machen.

Beispielsweise auf die Sonate in B KV 454 von Wolfgang Amadeus Mozart. Für die bedürfe es - wie die Wiener Zeitung schon 1784 schrieb - keiner weiteren Empfehlung. Seit ihrer Uraufführung wird dieses Stück als sein Meisterwerk im Kleinformat gefeiert. Rund ein Vierteljahrhundert später komponierte Ludwig van Beethoven die Sonate Nr.5 op.24, auch als "Frühlingssonate" bekannt. Die Kritiken der "Allgemeinen musikalischen Zeitung" aus dem Jahr 1802 feiern diese Sonate als eine der besten, die Beethoven bis dato je geschrieben habe. In ihr drücke sich der originelle, feurige und kühne Geist des Komponisten aus. Wie wahr. Weiter geht’s mit Fritz Kreislers "Liebesleid". Kreisler galt als musikalisches Wunderkind und war mit sieben Jahren das jüngste, das jemals in die Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenommen wurde. „Liebesleid“ als Werk für Violine und Klavier ist den Alt-Wiener Tanzweisen zuzuordnen und lässt uns heute die Zeit des späten 19. Jahrhunderts nacherleben. Romantisch geht es weiter mit Alexander Zemlinskys Serenade in A, mit der der Komponist eine sentimentale Liebeserklärung an die Musik seiner Heimatstadt zu Papier brachte. Und wie es sich bei einem Gruß aus Wien gehört, werden dabei zarte Walzertöne erklingen.

Es spielen Johannes Pflegerl (Violine) und Luca Monti (Klavier). Beide Musiker sind dank ihres Werdegangs eng mit Wien verbandelt, haben dort studiert und mit großen Orchestern und Musikkollegen musiziert. An diesem Abend bringen sie das Wiener Flair in den Kapitelsaal des Klosters in Hirschhorn.

Dank der besonderen Atmosphäre dieses Raumes und auch der begrenzten Plätze wegen wirkt dieser Abend wie eine Einladung zu einem privaten Konzert. Hier verknüpfen sich Lebensfreude mit ehrwürdiger klerikaler Geschichte. Wie immer spielen die Künstler ohne vorab vereinbartes Honorar. Daher ist der Eintritt frei. Spenden sind willkommen.

31.01.20

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