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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Wünschewagen aus Mannheim zu Gast beim Hospizverein


Daniel Maier vom ASB Rhein-Neckar zeigt den Hospizbegleitenden den ASB -Wünschewagen in der Bahnhofstraße in Eberbach. (Foto: privat)

(bro) (maw) Noch einmal ein Musical besuchen. Noch einmal ins Fußballstadion zu einem Spiel des Lieblingsvereins gehen. Noch einmal ans Meer fahren. Was für die meisten Menschen überhaupt kein Problem ist, ist für schwerkranke oder sterbende Menschen zumeist unmöglich. Genau darum, diesen Menschen ihren letzten großen Wunsch zu erfüllen, geht es beim Projekt „Wünschewagen“. Der Hospizdienst des Hospizvereins Eberbach-Schönbrunn hatte deshalb kürzlich das Mannheimer Wünschewagen-Team des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Rhein-Neckar eingeladen.

Zustande gekommen war der Kontakt durch eine Begegnung der Koordinatorin des Hospizdienstes in Eberbach, Ulrike Göhrig, mit Daniel Maier vom ASB Rhein-Neckar auf einer Fachmesse. Daniel Maier war mit dem Wünschewagen nun beim monatlichen Treffen der ehrenamtlichen Hospizbegleitenden im März in Eberbach zu Gast.

Der ASB-Wünschewagen aus Mannheim, der an diesem Abend vor dem Hospizbüro in der Bahnhofstraße stand, ähnelt rein äußerlich einem normalen Krankenwagen. Die Aufschrift „Der Wünschewagen. Letzte Wünsche wagen“ und die weißen Sterne auf blauem Grund fallen einem jedoch gleich in das Auge. Ebenso auffällig ist die von außen verspiegelte Rundumverglasung, die dem Fahrgast einen Blick nach allen Seiten ermöglicht. Medizintechnisch ist der Wagen wie ein regulärer Rettungswagen mit allem Notwendigen ausgestattet, so gibt es etwa auch eine Sauerstoffversorgung für Notfälle an Bord. Aber eben auch eine kleine „Minibar“ für gekühlte Getränke, schließlich ist die Reise mit dem Wünschewagen ja kein reiner Notfalltransport. Die Liege ist komfortabel gepolstert, die Innenbeleuchtung kann in verschiedenen Farben eingestellt werden und kleine LED Leuchten zeigen an der Decke das Sternbild des Großen Wagens.

Laut Daniel Maier gibt es bereits in 18 Ländern weltweit Wünschewagen. Der ASB betreibt inzwischen 23 dieser Wünschewagen in Deutschland, in Baden-Württemberg gibt es je einen an den Standorten Mannheim, Ludwigsburg und seit wenigen Wochen auch einen in Südbaden. Auch andere Hilfsorganisation haben inzwischen ähnliche Angebote.

Im Normalfall, so Daniel Maier, nehmen die Betroffenen selbst, ihre Angehörigen oder Hospizmitarbeitende Kontakt mit dem ASB auf und nennen den Wunschort, an den der Wünschewagen fahren soll. Nachdem die Bestätigung einer schwersten Erkrankung und eine ärztliche Bescheinigung über die Fahrbefähigung des Betroffenen vorliegen und die wichtigsten medizinischen Fragen geklärt sind, macht sich das Wünschewagen-Team an die Organisation der Reise: Die Reiseroute wird geplant, Eintrittskarten werden gekauft und Hotelübernachtungen gebucht, sollten diese nötig sein. Voraussetzung für die Reise ist, dass das Ziel in maximal einem Tag erreichbar ist. Die Reise mit dem Wünschewagen ist für den betroffenen Menschen und für einen Angehörigen komplett kostenlos. Zwei medizinisch und pflegerisch geschulte ASB-Mitarbeitende sind grundsätzlich immer als Begleitpersonen dabei.

Daniel Maier betonte, dass die Kosten für eine Wünschewagenreise ausschließlich über Spenden finanziert werden, die Begleitpersonen sind ebenfalls ehrenamtlich tätig.

Die Reaktionen der Menschen, denen ihr letzter Wunsch mit dem Wünschewagen erfüllt wird, beschrieb Daniel Maier mit einem Wort: Dankbarkeit. Die meisten könnten die Reise genießen, trotz ihres oft sehr schlechten Gesundheitszustandes. Sowohl bei den Sterbenskranken selbst als auch bei ihren begleitenden Angehörigen käme es auch immer wieder zu emotionalen Momenten, da ihnen bewusst werde, dass dies die wohl wirklich letzte größere Reise gewesen sei, die sie zusammen unternommen haben.

Daniel Maier appelliert eindringlich an all diejenigen, die für sich selbst oder eine angehörige Person eine Reise mit dem Wünschewagen planten: „Warten Sie nicht zu lange, bevor Sie sich mit Ihrem Reisewunsch an uns wenden.“ Denn in rund 60 Prozent der Fälle komme die Reise erst gar nicht zustande, da die Person schon verstorben sei, ehe sie die Reise antreten könne.

Die ehrenamtlichen Hospizbegleitenden des Hospizdienstes waren tief beeindruckt von den Schilderungen Daniel Maiers vom Wünschewagen-Team. Koordinatorin Ulrike Göhrig und die stellvertretende Vorsitzende des Hospizvereins, Uschi Clifford, dankten Daniel Maier dafür, dass er an diesem Abend den Weg mit dem Wünschewagen nach Eberbach gefunden hatte.

Infos im Internet:
www.hospizarbeit-in-eberbach.de
www.asb-rhein-neckar.de/unser-angebot/wuenschewagen/

17.04.23

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