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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Feuerwehrgerätehaus wird auch Haus der Begegnung


Die Schönbrunner Gemeinderäte im Juni beim Ortstermin (Foto:Böhm)

(ub) Jetzt scheint klar zu sein, weshalb die ursprüngliche Kostenberechnung des Feuerwehrgerätehauses Allemühl 100.000 Euro über dem genehmigten Budget des Gemeinderates lag (wir berichteten).
In der gestrigen Gemeinderatssitzung im ehemaligen Haager Rathaus wurde das Budget im zweiten Anlauf bei einer Gegenstimme von den Gemeinderäten auf maximal 240.000 Euro festgelegt. Bürgermeister Roland Schilling freute sich, dass das Feuerwehrgerätehaus künftig auch als "Haus der Begegnung" für Allemühler Bürger nutzbar sei.
Der Neubau des Gerätehauses liegt zwar verkehrstechnisch denkbar ungünstig in einer scharfen Kurve. Der Alternativstandort auf dem Festplatz scheidet aus landschaftsschutzrechtlichen Gründen aus.
Um den Ansprüchen der Allemühler Feuerwehr gerecht zu werden, wurde das Raumprogramm an der nun genehmigten Version nicht verändert. Die Kostensenkung um 86.000 Euro von ursprünglich 326.000 Euro Gesamtkosten konnte von der Planungsgruppe Ulmrich durch den Verzicht auf Gauben, das außenliegende Treppenhaus, die Unterkellerung und die Änderung der tragenden Konstruktion – außer der Garage - von Mauerwerk in Holzständerbauweise erreicht werden.
Stattdessen werden die Gauben durch Dachflächenfenster und eine Verglasung der Giebelflächen ersetzt, eine außenliegende Stahltreppe mit Überdachung angebracht und die Unterkellerung durch eine Stahlbeton-Konstruktion mit Unterstellmöglichkeit ersetzt. Obwohl bei allen Neubauten üblich, lag den Gemeinderäten gestern kein Plan für die geänderte Version vor.
In der maßgebenden Kostenberechnung wurde das Projekt nun mit 223.916 Euro Gesamtkosten veranschlagt. Die Allemühler Wehr soll Eigenleistungen im Werte von 46.475 Euro erbringen. Zur verbleibenden Summe von 177.441 Euro werden 16 Prozent Mehrwertsteuer, also 28.390,56 Euro, hinzugerechnet. Zu diesen insgesamt 205.831,56 Euro kommen anschließend etwa 25.000 bis 30.000 Euro Kosten für Planungs- und Ingenieurleistungen hinzu. Das neue Budget über 240.000 Euro kann nach Meinung von Schilling voraussichtlich eingehalten werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, zusammen mit der Planungsgruppe Ulmrich die Änderungsvorschläge zu konkretisieren. Gleichzeitig wurde sie ermächtigt, die öffentliche Ausschreibung der Rohbaugewerke und die Auftragsvergabe durchzuführen. Falls der vorgegebene Preisrahmen des Submissionsergebnisses erheblich (mehr als 10 Prozent) überschritten wird, wollen sich die Räte erneut in einer Sondersitzung treffen.
Gemeinderat Hans-Jürgen Heiß zeigte sich trotz der "unsachlichen Kritik der Allemühler Wehr" froh darüber, mit dem aktuellen Vorschlag das Feuerwehrgerätehaus realisieren zu können. Auch mit dem abgespeckten Projekt stoße die Gemeinde an ihre finanzielle Leistungsgrenze und er hoffe, dass die Räte wie auch die Feuerwehr spätestens bei der Einweihung des Hauses wieder positiv in die Zukunft schauen mögen.
In der Bürgerfragezeit wiederholte der Abteilungskommandant der Allemühler Wehr, Friedbert Heiß, nochmals seinen Unmut über die fehlende Einladung zum Ortstermin. Gleichzeitig kritisierte er erneut Bürgermeister Schilling, der seiner Meinung nach mit falschen Zahlen gehandelt habe. Bei früheren Besprechungen sei man immer von der aktuellen Planungssumme ausgegangen. Die in der Juni-Sitzung diskutierten Gesamtkosten von 326.000 Euro seien für ihn ein Rätsel und hängen seiner Meinung nach mit dem Honorar für die Planungs- und Ingenieurleistungen zusammen. Heiß betonte, dass es den ganzen Unmut nicht hätte geben müssen, wenn sich die Gemeinde an den vereinbarten Kosten orientiert hätte.

24.07.04

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