29.04.2024

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Stuttgarter Rockfigurentheater gastierte in Eberbach


(Foto:Agentur)

(tw) (uk) Das Rockfigurentheater aus Stuttgart war am vergangenen Freitag mit dem Figurentheaterstück "Gevatter Tod", frei nach den Gebrüdern Grimm zu Gast auf Einladung des Kulturlabor Eberbach und des FEX-Theater e.V.
Die Geschichte handelt von einem armen Mann, der auf der Suche nach einem Paten (Gevatter) für sein 13. Kind eigentlich den Erstbesten nehmen will, der ihm auf der Straße begegnet. Dann entscheidet er sich aber für den Tod, nachdem er den Lieben Gott und den Teufel abgelehnt hat, weil der tatsächlich alle Menschen gleich behandelt.
Christel Johanna Witte inszenierte das Stück mit Mitteln des Figuren- und Objekttheaters, weit weg vom eher traditionellen Sprechtheater, das dem Eberbacher Publikum meistens vor Ort geboten wird. So musste sich das Publikum erst einmal auf neue Sehgewohnheiten einlassen. Auf einer karg ausgestatteten Bühne entstand durch präzises Spiel und starker schauspielerischer Präsenz eine dichte Theateratmosphäre. Der Tod erwies sich nicht als schwarz und dunkel, sondern als weiße und rundliche Figur. Viele Rollen wurden durch Objekte repräsentiert, z.B. die Öllampe als Prinzessin, der Lampenschirm als König.
Immer wieder wurde der Handlungsstrang mit Traumbildern zum Tod ergänzt, bzw. unterbrochen. Besonders berührend das Lied eines sterbenden Kindes, das die Mutter um Brot bittet.
Das Publikum wirkte während der Aufführung konzentriert und still berührt und dankte Christel Johanna Witte mit einem lang andauernden Applaus.
Der Abend war eine gelungene Zusammenarbeit des Kulturlabors Eberbach und des FEX-Theaters e.V., der theaterinteressiertes Publikum aus dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis nach Eberbach lockte.


10.04.06

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