28.03.2024

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Füreinander miteinander da sein in Zeiten von sozialer Distanz


(Foto: privat)

(bro) (ij) Eberbacher Realschüler, die in Waldbrunn wohnhaft sind, haben sich an einem ganz besonderen Projekt beteiligt: "Füreinander miteinander da sein in Zeiten von sozialer Distanz".

Das Projekt wurde von der Realschullehrerin Isabell Jung ins Leben gerufen, nachdem ihr ein Schüler aus Waldbrunn ein Video geschickt hatte, in dem ein älterer Mann aufgrund der Corona-Infektionsgefahr seine Ehefrau nicht mehr im Seniorenheim besuchen darf. Das Video ging der in Waldbrunn lebenden Lehrerin sehr nahe und deshalb überlegte sie, was man selbst tun könne, um den Menschen im Seniorenheim vor Ort ein wenig die Einsamkeit zu nehmen.

Da man gemeinsam am stärksten ist, war es für die Lehrerin klar, die Schüler/innen der Realschule mit ins Boot zu holen. Dank der Kommunikation- und Lernpattform "sdui", die der Lehrer Dirk Scheuenpflug schon Wochen vor der Corana-Krise an der Realschule Eberbach implementiert hatte, stellte das Erreichen der Kinder und Jugendlichen trotz "Homeschooling" kein Problem dar.

Da Kommunikation zum Leitbild der Realschule Eberbach gehört, war die Implementierung der Kommunikations-App ein logischer Schritt im Zeitalter der Digitalisierung für die Realschule Eberbach. Sie ermöglicht Lehrern, Schülern und Eltern miteinander zu kommunizieren, Bilder, Texte und andere Dateien ganz einfach zu verschicken. Mit dieser App stehen alle Beteiligten im täglichen Kontakt miteinander, und der Unterricht findet so problemlos online statt.

So fragte Isabell Jung die Waldbrunner RSE-Schüler über die App, ob sie Lust hätten, gemeinsam etwas gegen die Einsamkeit der Menschen im Seniorenheim in Waldkatzenbach zu unternehmen. Jeder Schüler sollte ein Bild von seinem Lieblingsplatz in Waldbrunn fotografieren und einen kleinen Text dazu schreiben.

Die Schüler gingen an die frische Luft und wurden kreativ. Sie schrieben ganz persönliche Texte zu ihren Fotos und freuten sich, etwas für ihre Gemeinde tun zu dürfen. Außerdem lernten die Schüler in dieser Ausnahmezeit, dass Empathie, Nächstenliebe und Mitgefühl die Werte sind, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Diese Wertevermittlung muss gerade in Krisenzeiten oberste Priorität haben, denn sich gemeinsam um Sorgen und Konflikte zu kümmern, gehört auch zum Leitbild der Realschule.

Und so erhielten die Senioren, die nicht vor die Tür können, keinen Besuch empfangen dürfen, Bilder von Orten, die sie kennen, und es wurden Erinnerungen wachgerufen. Eine kleine Flucht aus dem Alltag im Heim. Die persönlichen Briefe machten aus den Bildern ein Erlebnis. Die älteren Herrschaften schrieben den Schülern einen Dankesbrief zurück, und die Schüler waren stolz, ein Teil dieses Projektes sein zu dürfen.

21.04.20

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