26.04.2024

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Startschuss fĂŒr FreirĂ€ume


BĂŒrgermeister Frank Volk, Landrat Stefan Dallinger und BĂŒrgermeister Peter Reichert haben gestern die Kooperationsvereinbarung fĂŒr das gemeinsame Projekt "FreirĂ€ume" unterzeichnet. (Fotos: privat)

(bro) (sh) Am Mittwoch, 19. Januar, hat der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Dallinger, gemeinsam mit dem Eberbacher BĂŒrgermeister Peter Reichert und dem NeckargemĂŒnder BĂŒrgermeister Frank Volk eine Kooperationsvereinbarung fĂŒr das gemeinsame Projekt "FreirĂ€ume" unterzeichnet.

„Ich freue mich, dass sich das Projekt nun so dynamisch entwickelt“, sagt Landrat Dallinger dazu. „Die Agentur, mit deren Hilfe das Konzept erstellt wird, ist bereits beauftragt, und mit der Unterschrift gehen wir den nĂ€chsten, großen Schritt in Richtung "FreirĂ€ume"."

Im Rahmen des Projekts "FreirĂ€ume" sollen in mehreren Gemeinden - zunĂ€chst in Eberbach und NeckargemĂŒnd - RĂ€ume mit zeitlich flexibel zu- und abschaltbaren Modulen entstehen.

Das Konzept fokussiert sich im wesentlich auf drei Module: Im Modul „Coworking“ sollen die "FreirĂ€ume" gut ausgestattete ArbeitsplĂ€tze bieten fĂŒr Pendlerinnen und Pendler, Freiberufliche und Startups, optional sogar fĂŒr Handwerkerinnen und Handwerker sowie KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler. Im Modul „smarter Tourismus“ können die RĂ€ume fĂŒr Kunst und Kultur bereitstehen, von der Tourismusinformation ĂŒber Ausstellungen bis hin zu digitalen Erlebnispfaden. Im Modul „nutzungsoffene RĂ€ume“ besteht die Möglichkeit fĂŒr einen Nachbarschaftstreff, etwa mit angeschlossenem CafĂ©. Vor allem soll damit aber auch der drĂ€ngenden Raumnot von Institutionen wie Musikschule oder Volkshochschulen entgegengewirkt werden.

„Das Projekt "FreirĂ€ume" bietet Chancen, Stadtentwicklung zukunftsorientiert voranzubringen. Es eröffnet mit den Themen Coworking, smarter Tourismus und nutzungsoffene RĂ€ume die Möglichkeit, in unserer Stadt AufenthaltsqualitĂ€ten zu schaffen und das mit finanzieller UnterstĂŒtzung. Wir sind dabei, freuen uns darauf und sind gespannt“, so der Eberbacher BĂŒrgermeister Peter Reichert.

Unverzichtbar bei diesem Projekt sei die BĂŒrgerbeteiligung, betonten alle Unterzeichner: „Die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger vor Ort wissen selbst am besten, was ihre Gemeinde braucht - und wo Potenziale schlummern. Deshalb möchte ich dringend dazu aufrufen, sich an den Workshops zu beteiligen, damit die Ideen mit Leben gefĂŒllt werden können“, sagte Stefan Dallinger. Die Termine dazu werden demnĂ€chst bekannt gegeben.

Ziele des Projekts: Neue Anziehungspunkte durch Digitalisierung: Die smarte Nutzung der RĂ€ume, bspw. mit Virtual-Reality-Angeboten, eröffnet neue Potenziale fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger sowie fĂŒr touristische Angebote. Lebendiger Ortskern: Durch einen attraktiven Anlaufpunkt in der Ortsmitte findet wieder mehr Leben im Ort und vor Ort statt. Die Gemeinschaft wird gestĂ€rkt, LeerrĂ€ume werden wiederbelebt. Flexible Arbeitsmöglichkeiten: "FreirĂ€ume" ermöglichen moderne Arbeitsformen und können auch das Homeoffice ersetzen. Verkehrsberuhigung: Mehr wohnortnahe ArbeitsplĂ€tze reduzieren den Pendlerverkehr. Vernetzung: Die Standorte Stadt und Land bieten ganz unterschiedliche Vorteile - "FreirĂ€ume" verknĂŒpfen sie und bauen regionale DisparitĂ€ten ab.

Die "FreirĂ€ume" sind Teil des Förderprojekts „Smarter, nachhaltiger Tourismus“ des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN). VRRN, der Rhein-Neckar-Kreis und die Stadt Heidelberg arbeiten in diesem Rahmen eng zusammen. Durch das Teilprojekt sollen in den teilnehmenden Kommunen in der Umsetzungsphase Investitionen von insgesamt rund vier Millionen Euro freigesetzt werden. Durch die Projektförderung können die "FreirĂ€ume" dabei zu bis zu 65 Prozent (entspricht rund 2,6 Millionen Euro) durch Mittel des Bundesministeriums des Innern, fĂŒr Bau und Heimat finanziert werden.

Das Gesamtprojekt teilt sich in zwei Phasen auf: in eine Strategiephase von September 2021 bis August 2022 und eine Umsetzungsphase von September 2022 bis August 2026. Danach sollen die "FreirĂ€ume" in einem wirtschaftlich tragfĂ€higen Konzept weitergefĂŒhrt werden.

Im Februar beginnt die Konzeption. Beteiligungsworkshops fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger sind derzeit noch in Planung, die entsprechenden Termine werden zu gegebener Zeit veröffentlicht. Die ersten Konzepte sollen innerhalb des ersten Halbjahrs 2022 erstellt werden. Wenn im Anschluss die erforderlichen BeschlĂŒsse in den beteiligten Kommunen sowie auf Landkreis- und Verbandsebene eingeholt wurden, könnten die Konzepte bereits ab September 2022 umgesetzt und erste Maßnahmen eingeleitet werden.

20.01.22

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