28.04.2024

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Rundstrecken und Trails sollen Radsportler anziehen


(Repro: Hubert Richter)

(hr) Der Gemeinderat gab am Donnerstag, 26. Januar, in öffentlicher Sitzung grünes Licht für ein seit längerer Zeit erarbeitetes “Mountainbike-Konzept für Eberbach.

Vorgesehen ist demnach die Ausweisung und Beschilderung von drei unterschiedlichen, sich teils aber auch überschneidenden Rundstrecken und außerdem von insgesamt zwölf Single-Trails rund um Eberbach, die in das Streckennetz eingebunden sind. Die schmalen Trails führen durch den Wald bergab und sind aus Naturschutzgründen und wegen möglicher Konflikte mit anderen Waldbesuchern nicht unumstritten. Sie weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf, tragen illustre Namen wie “Alle Farben Trail”, “Coffee and Cream Trail” oder “Zweiarmiger Bandit Trail” und sollen für MTB-Sportler besonders interessant sein. Man erhofft sich gerade aufgrund der Single-Trails eine Zunahme des Tourismus in Eberbach.

Weil das Radfahren im Wald auf schmalen Pfaden gesetzlich verboten ist, musste das Eberbacher MTB-Konzept durch die Forstbehörde gemeinsam mit der Naturschutzbehörde genehmigt werden, was auch für fast alle vorgeschlagenen Trails geschah, zunächst für 5 Jahre. Nicht genehmigt wurde lediglich ein Trail am Itterberg zwischen Göler-Hütte und Gymnasium. Als Ausgleich für den Eingriff in den Wald wird eine Fläche von gut 11.700 Quadratmetern am Scheuerberg als “Waldrefugium” ohne forstliche Nutzung ausgewiesen. Viele der nun genehmigten Trails waren bereits vor einigen Jahren illegal angelegt und genutzt worden, was mit zum jetzigen MTB-Konzept führte (wir berichteten).
Entstanden ist es in gut zweijähriger Kooperation unter Federführung des Naturparks Neckartal-Odenwald mit Stadtverwaltung, Forst, Jägern, Naturschutz und Interessenvertretern der so genannten “MTB-Community” sowie dem Kanu Club Eberbach, der die Mountainbike-Strecken betreuen soll. Beteiligt war auch die Feuerwehr, vor allem wegen des erforderlichen Rettungskonzepts mit Infos zu nahegelegenen Rettungspunkten.

In der Gemeinderatssitzung wurde die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten und insbesondere das ehrenamtliche Engagement der MTB-Community bei der Erarbeitung der Strecken gelobt. Kritik kam von der AGL-Fraktion, die Radkonzepte zwar begrüßte, die vorliegenden MTB-Planungen aber vor allem aufgrund der Vielzahl und Lage der Trails ablehnte. Konkret beauftragte der Gemeinderat bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung die Verwaltung, den Betreuungsvertrag mit dem Kanu-Club Eberbach abzuschließen, ebenso einen Gestattungsvertrag mit Forst BW, weil einer der Trails durch Staatswald verläuft. Neben dem Rettungskonzept wurden auch “Trail Rules” aufgestellt, also die Regeln für die Nutzung der Strecken einschließlich eines Nachtfahrverbots auf den Trails.

Die Kosten für Beschilderung und Werbematerial werden auf 37.500 Euro geschätzt, die vom Land über den Naturpark zu 60 Prozent gefördert werden, so dass der Eigenanteil der Stadt für das MTB-Konzept bei rund 15.000 Euro liegen dürfte.

28.01.23

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