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Nachrichten > Kultur und Bildung

Walzerselige Atmosphäre im Zwingenberger Schlosshof


Graf Zedlau mit seiner Gemahlin Gabriele (oben li. u. Mitte) und mit seiner Geliebten Franzi (oben re.). Kammerdiener Josef steht seinem Herrn bei seinen amourösen Verwirrungen zur Seite. Fürst Ypsheim-Gindelbach zu Besuch in der Sommerresidenz hält Franzi für die Gräfin Zedlau. (Fotos:SFZ/Wörner)

(tw) (sfz) Operetten beruhen im Normalfall auf unmoralischem Inhalt. "Im Idealfall", so Renate Rochell, Regisseurin bei den Zwingenberger Schlossfestspielen, "sind sie sogar sehr unmoralisch. "Wiener Blut" zählt zur letzteren Kategorie." Weshalb die Regisseurin die "wienerischste Operette überhaupt", die gestern Abend im Zwingenberger Schlosshof Premiere feierte, schmunzelnd auch nicht unbedingt als "Familienoperette" empfiehlt.
"Skandalös" im eigentlichen Sinn war die Aufführung aber keineswegs. Dazu ist die Handlung – erzählt werden die amourösen Irrungen und Wirrungen des Grafen Zedlau, der neben seiner Frau zwei Liebschaften bei Laune halten muss – dann doch zu harmlos. Außerdem hatte die Regisseurin auch nicht vor, die "Hosen runter zu lassen" oder ähnliche Provokationen zu inszenieren: "Bei weitgehend werkgetreuem Handlungsablauf dieses Operettenklassikers soll die Freude am Charme der Musik überwiegen und den Zuschauer in eine andere Welt versetzen."
In die Welt des Wiener Kongresses nämlich, der vom 18. September 1814 an mehr als neun Monate lang offizielle Delegationen mit unzähligen Fürsten und Grafen, Diplomaten, Offizieren, kirchlichen Würdenträgern und natürlich jede Menge hochwohlgeborener und recht lebenslustiger Damen samt Gefolge – insgesamt rund 100.000 Gäste – nach Wien führte. Bälle, Umzüge, Schlittenpartien, Militärparaden, Opernaufführungen, Konzerte und Abendgesellschaften bildeten rund um das eigentliche politische Geschäft einen glanzvollen Rahmen, der das Bonmot prägte: "Der Kongress tanzt, aber er kommt nicht vom Fleck".
In diesem Umfeld spielt "Wiener Blut": Graf Zedlau, gespielt von Christian Voigt (die "Knusperhexe" aus "Hänsel und Gretel"), ist ein Schwerenöter, der, obwohl frisch verheiratet mit der flotten Wienerin Gabriele (Claudia Grundmann), ein Verhältnis mit der Tänzerin Franzi Kagler alias Franziska Cagliari (Claudia Bayer) pflegt. Prompt verliebt er sich auch noch in die bildhübsche "Probiermamsell" Pepi (Evelyne Wehrens), eine Schneidergehilfin. Das Chaos ist vorprogrammiert, zumal auch der Kammerdiener Josef (Thilo Andersson), der Karussellbesitzer Kagler (Wulf Möller) und Fürst Ypsheim-Gindelbach (Heinz Maraun), der Vorgesetzte des Grafen, kräftig mitmischen.
Die lustige, von fröhlichen Wiener Tanzgeistern beschwingte Komödie besticht durch ihren Reichtum an herzhafter, zündender Musik, nicht allein, aber auch durch den berühmten, unsterblichen Walzer "Wiener Blut", der bekanntlich "eigener Saft, voller Kraft und voller Glut" ist. Tatsächlich stammt die Musik von Johann Strauß (Sohn), zu diesem Werk zusammengestellt und bearbeitet wurde sie allerdings von Adolf Müller junior. Denn Johann Strauß war zu diesem Zeitpunkt bereits schwer krank und nicht mehr zur Komposition einer neuen Operette in der Lage. Auch die Uraufführung 1899 in Wien erlebte Johann Strauß nicht mehr. Erst mit der Zeit wurde "Wiener Blut" zu einem Kassenerfolg, der später auch verfilmt wurde. Nach wie vor wird die Operette gern und häufig gespielt, aus gutem Grund, wie Regisseurin Renate Rochell weiß: "Auch über hundert Jahre nach der Entstehung ist die Wirkkraft der Melodien ungebrochen." Die turbulente Handlung, die wunderschönen Kostüme, das von Sebastian Tietze geschaffene Bühnenbild und nicht zuletzt die mit reichlich "Wiener Schmäh" agierenden Sängerinnen und Sänger tragen ihren Teil dazu bei, dass den Gästen ein rundum vergnüglicher Abend geboten wird.

Weitere Aufführungen finden am13. , 16. und 17. August jeweils um 20 Uhr statt. Karten im Vorverkauf gibt es im Festspielbüro in Zwingenberg, Telefon (06263) 771 (Mo-Fr 14 – 18 Uhr, Sa 10 – 12 Uhr), im Internet oder an der Abendkasse.


Infos im Internet:
www.schlossfestspiele-zwingenberg.de


11.08.06

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