Gäste aus Mosyr im Rathaus empfangen

(cr) Eine sechsköpfige Delegation aus Mosyr (Weißrussland) ist seit gestern beim Verein "Odenwaldhilfe für Tschernobyl-Kinder" (OTK) in Eberbach zu Gast. Sie alle sind Ansprechpartner für ein Projekt in Mosyr, das seit drei Jahren von der OTK unterstützt wird. Heute wurden die Gäste und Vereinsmitglieder im Rathaus empfangen.

Bürgermeister Peter Reichert begrüßte die Gäste im Ratssaal und dankte ihnen für ihr Engagement nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl. Im April 1986 ereignete sich dort der bis zu diesem Zeitpunkt schwerste Nuklearunfall in einem Atomkraftwerk, unter dessen Folgen die Menschen heute noch leiden. Harald und Natalja Siefert, 1. und 2. Vorsitzende der OTK, erinnerten unter anderem an das Projekt "Eberbach - Palessije", das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde (wir berichteten) und bei dem heute zwölf behinderte Menschen beschäftigt sind. In den letzten drei Jahren seien rund 300.000 Euro in dieses Projekt geflossen, finanziert über Spenden und vom Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk (IBB). Man könne in einem kleinen Betrieb behinderte Menschen ab 18 Jahren beschäftigen, ihnen ein Einkommen bieten und außerdem so auch für eine bessere Rente im Alter sorgen. In dem kleinen Unternehmen werden unter anderem Souvenirs hergestellt, die von ansässigen Banken und Unternehmen gekauft werden. Reichert erhielt als Gastgeschenk einen Postkartenhalter mit Eberbach-Motiven, der eigens für diesen Besuch hergestellt wurde. Außerdem überreichte ihm Pater Simon eine wertvolle Ikone, hergestellt aus Bernsteinpulver und -perlen.

Die Gäste wollen sich in den nächsten Tagen über die Arbeiten im sozialen Bereich in Eberbach und der Region informieren, bevor sie am Sonntag wieder die Rückreise ins 2.000 Kilometer entfernte Mosyr antreten.

10.09.13

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