Kabarett-Profis gastierten in ausverkaufter Stadthalle

(hr) Eines der ältesten und bekanntesten deutschen Kabarett-Ensembles gastierte gestern abend in der Eberbacher Stadthalle: die Leipziger "Pfeffermühle". Die Organisatoren vom Kulturamt hatten sich Mühe gegeben, mit liebevoll dekorierten Vierer-Tischen etwas Kleinkunst-Atmosphäre in den für solche Gelegenheiten eher überdimensionierten Großen Saal zu zaubern. Das ging natürlich auf Kosten der Kapazität, denn die gut 350 Sitzplätze waren bereits seit Tagen ausverkauft.
Die Akteure der "Pfeffermühle" Ute Loeck, Roland Kurzweg und Marco Schiedt präsentierten ihr aktuelles Programm "Entwischen Impossible", in dem sie die deutsch-deutsche Gegenwart facettenreich beleuchteten. Am Anfang stand der Wunsch abzuhauen: "Wir setzen uns ab!". Damit wollten die Drei es den Sportlern, Schauspielern, Sängern, Politikern und Bankern gleichtun, die ständig in irgendeiner Form auf der Flucht sind mit unterschiedlichen Zielen: Steuerflucht, Emigration, Flucht in Drogen und Ersatzdrogen. Politiker jeglicher Couleur bekamen ihr Fett ab. Der kurzweilige Ablauf von Spielszenen, Text-Soli und Songs hielt auch Seitenhiebe auf die Boulevard-Presse und die DDR-Nostalgie bereit. Am Ende stand aber die Einsicht: "So ein Land verlässt man nicht!" - eben: "Entwischen Impossible". Den musikalischen Background lieferten Hartmut Schwarze am Klavier und Steffen Reichelt am Schlagzeug.
Die "Pfeffermühle" wurde 1954 in Leipzig gegründet und hatte zu DDR-Zeiten bis 1976 unter Programm-Verboten zu leiden. 1983 durfte die Truppe erstmals auch im Westen auf Tour gehen. Seit 1989 stehen regelmäßige Gastspiele in ganz Deutschland und dem Ausland auf dem Spielplan der Sachsen.

25.02.02

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